Kollegialer Austausch und Nachhaltigkeit im Fokus
Am 14. November 2024 fand die jährliche Tagung der Arbeitsgemeinschaft „10 deutsche Festspielorte“ im Radisson Blu Park Hotel & Conference Centre in Radebeul unweit der Landesbühnen Sachsen statt. Das Theater war Organisator der Veranstaltung, die jedes Jahr im November an einem der Festspielorte stattfindet. Über 30 Vertreter*innen von zehn renommierten Freilichtbühnen Deutschlands, darunter Intendant*innen, Verwaltungsleiter*innen, künstlerische Leiter*innen und Theatermitarbeitende, kamen zu einem intensiven Austausch über aktuelle Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen zusammen.
Manuel Schöbel, Intendant und Geschäftsführer der Landesbühnen Sachsen, hieß die Kolleg*innen in der Weinstadt willkommen und hielt zusammen mit Ralph Zeger, Ausstattungsleiter und Transformationsmanager am Radebeuler Theater, einen Impulsvortrag zum Thema Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb. Die Schwerpunkte des Vortrags lagen auf der zurückliegenden Sanierung der Felsenbühne Rathen sowie den klimafreundlichen Neuerungen am Stammtheater der Landesbühnen. Darüber hinaus wurden nachhaltige Produktionsmethoden hinsichtlich der Herstellung und Wiederverwendung von Bühnenbildern und Requisiten thematisiert. Auch Fördermöglichkeiten für „klimaneutrale Kunst“ wurden vorgestellt.
Im Rückblick berichteten die Teilnehmenden von den Herausforderungen und Erfolgen der Open-Air-Spielzeit 2024. Rund 660.000 Menschen besuchten in den Sommermonaten die mehr als 1.100 Vorstellungen an den zehn Festspielorten. Damit verzeichnet die Arbeitsgemeinschaft eine insgesamt steigende Zuschauerzahl, die deutlich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie liegt. Ein zunehmendes Problem stellen die Auswirkungen des Klimawandels dar, insbesondere Extremwetterereignisse.
Gemäß ihres kulturellen Auftrags wollen die Freilichtbühnen auch in den kommenden Jahren ein vielseitiges und anspruchsvolles Programm für ein breites Publikum anbieten. Im Sinne der Nachhaltigkeit soll zudem das Netzwerk der Arbeitsgemeinschaft weiter gestärkt werden. Ein Beispiel dafür ist das Bühnenstück „Titanic. Schöne Menschen spielen große Gefühle“, das für den Sommer 2025 als Pilotprojekt von fünf der zehn Festspielorte gemeinsam entwickelt wird. Darüber hinaus soll die Vermittlungsarbeit für das junge Publikum verstärkt werden.
Die Arbeitsgemeinschaft „10 deutsche Festspielorte“ zur Tagung im Radisson Blu Park Hotel & Conference Centre in Radebeul | © Landesbühnen Sachsen
Den abschließenden Höhepunkt bildete die gemeinsame Besichtigung der Felsenbühne Rathen mit Veranstaltungsmanager und Spielbetriebsleiter Andreas Gärtner am 15. November. Das Freilichttheater im Nationalpark wird seit 1954 von den Landesbühnen bespielt und ist eines der zehn Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft. Von September 2019 bis April 2022 wurde die Naturbühne umfassend saniert.
1969 wurde von sechs Festspielorten die Arbeitsgemeinschaft deutscher Festspielorte gegründet. Seit dem Jahr 2000 lautet der Name „Arbeitsgemeinschaft der 10 deutschen Festspielorte“. Zu dieser AG gehören die Freilichtbühnen in Bad Gandersheim, Bad Hersfeld, Bad Vilbel, Ettlingen, Feuchtwangen, Mayen, Rathen, Schwäbisch Hall, Wunsiedel und Jagsthausen.
Mitglieder der AG „10 deutsche Festspielorte“ zur Besichtigung auf der Felsenbühne Rathen | © Ruth Schröfel