Wir stellen vor: Jan Meyer! Der Theatermacher, Autor und Regisseur leitet ab August 2023 die Schauspiel-Sparte in Radebeul. Mit Yasmina Rezas Komödie KUNST ist ab 27. Januar seine erste Landesbühnen-Inszenierung auf der Studiobühne sehen.
„In meiner Arbeit setze ich auf ein kollaboratives Miteinander und das gemeinsame Entwickeln von Visionen mit dem Team der Landesbühnen Sachsen. Es geht mir darum, meine Ideen und die Vorschläge, Wünsche und Bedürfnisse des Ensembles und der Belegschaft zusammenzuführen, im engen Austausch gemeinsame Ziele zu finden und so das Schauspiel an den Landesbühnen für die Zukunft zu wappnen.“
Jan Meyer wurde 1989 in Saarlouis geboren und arbeitet seit 2010 freiberuflich als Autor und Regisseur. Er studierte Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin und legte dabei Schwerpunkte vor allem auf experimentelle Theaterformen und Performance. Bereits während seiner Studienzeit war er als Regisseur, Theaterlehrer und Performer unter anderem in Saarbrücken, Bern, Osnabrück und Berlin tätig.
Als Mitglied des internationalen Performance-Kollektivs „Girl to Guerilla“ entwickelt er seit 2013 vor allem immersive Theaterformate und Performances. 2014 assistierte er am Berliner Theater RambaZamba, wo er erste Kontakte mit dem Thema Inklusion hatte. Im Juni 2015 übernahm er seine erste Regie an der Freien Bühne München/FBM e. V., dem ersten professionellen inklusiven Theater in freier Trägerschaft in Deutschland und wurde dort im September desselben Jahres künstlerischer Leiter. In dieser Funktion strukturierte er das Theater, war im Leitungsteam mit für den Aufbau eines ganzjährigen Betriebes zuständig, entwickelte ein Ausbildungsprogramm für eine inklusive Schauspielausbildung, schloss Kooperationen mit Institutionen wie dem Haus der Kunst und den Münchner Kammerspielen und sorgte mit dafür, dass dem Theater 2021 eine dauerhafte institutionelle Förderung der Landeshauptstadt München zugesprochen wurde. An der Freien Bühne München zeichnete er für sieben Inszenierungen und zwei immersive Theaterinstallationen verantwortlich, war als Dozent tätig und war Inklusionsberater für verschiedene Institutionen. Darüber hinaus gibt er Workshops, hält Vorträge und arbeitet für Theater wie das Gärtnerplatztheater und die Münchner Kammerspiele.
„Nach vorne blickend ist mein Ziel, an den Landesbühnen diverser zu werden. Themen wie Inklusion, Repräsentation und Teilhabe sind dabei wichtige Grundpfeiler. Nur durch aktiven Einbezug auch marginalisierter Gruppen, wie BIPoC, Behinderte oder LGBTQIA+ können wir diesem Anspruch gerecht werden und die Perspektiven sowohl auf gesellschaftliche Vorgänge, als auch theatrale Stoffe erweitern. Auch nach außen möchte ich Barrieren abbauen, barrierefreie Vorstellungsmodelle etablieren und in den direkten Austausch mit dem Publikum jedweder Couleur treten.“
Pressefoto Jan Meyer | © Markus Burke