In der Regie von Christine Bossert, mit der Ausstattung von Katharina Andes und zu Musik von Hanns Clasen feiert die Komödie LYSISTRATA am kommenden Samstag, 19. Oktober um 19:00 Uhr Premiere auf der Hauptbühne im Theater Radebeul. Während die Proben auf Hochtouren laufen, stellen wir das Inszenierungsteam genauer vor:

Christine Bossert, Hanns Clasen und Katharina Andes während der Probenphase | © René Jungnickel

Die Regisseurin

Seit 2010 arbeitet Christine Bossert als freiberufliche Regisseurin und inszenierte bisher u. a. bei den Bad Hersfelder Festspielen, Pfalztheater Kaiserslautern, Landesbühnen Sachsen, Theater Altenburg-Gera, Theaterhaus Stuttgart, Theater Nordhausen, Uckermärkische Bühnen Schwedt, Theaterhaus TiG7 Mannheim, Klang!festival Bielefeld, Landesbühne Bruchsal, Studiotheater Stuttgart, FITZ Stuttgart und Theater Praesent Innsbruck. 2013 erfolgte die Gründung des Theaterlabels „WIR.Jetzt!“. Für dieses spartenübergreifende Theaterlabel entstanden bisher sieben Produktionen. Darunter die mit dem Förderpreis Klassik ausgezeichnete Produktion „Der fliegende Holländer“ als multimediales Klangspektakel.

Als künstlerische Mitarbeiterin war Bossert auch an der Premiere und dem CD Release der Produktion „Der Hagestolz“ mit Philipp Hochmair & Die Elektrohand Gottes im Musikverein Wien im Oktober 2023 beteiligt. Ab 2007 folgten Stationen als Regieassistentin und Spielleiterin an Opernhäusern wie z. B. der Staatsoper Stuttgart, dem Theater Nordhausen und dem Wilhelma Theater in Stuttgart. Bis 2006 war Bossert als Schauspielerin an Theatern und für Film- und Hörfunkproduktionen beschäftigt. 2020 übernahm sie die künstlerische Leitung des Projektes „Stadtgeschichten“ an der Badischen Landesbühne Bruchsal. Von Februar 2021 bis April 2024 war Bossert künstlerische Betriebsdirektorin der Bad Hersfelder Festspiele und widmet sich nun wieder ausschließlich ihrer künstlerischen Laufbahn.

„Lysistrata“ ist ihre zweite Regiearbeit für die Landesbühnen Sachsen.

Die Bühnen- und Kostümbildnerin

Katharina Andes hat an der FH-Bielefeld Gestaltung und Kunst mit dem Schwerpunkt Modedesign studiert und ihren Master am Institut für integrative Gestaltung der FHNW in Basel absolviert. Ihre künstlerische Praxis ist inter- und transdisziplinär und bewegt sich an der Schnittstelle von Kunst, Raum und Körper. Sie verwebt verschiedene Disziplinen, um die Grenzen von Kunstformen zu hinterfragen und zu überschreiten.

Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Wechselwirkung zwischen Körper und Raum. Kleidung versteht sie als ersten schützenden Raum, der den Körper umgibt und eine Verbindung zwischen Innen- und Außenwelt schafft. Die Symbiose zwischen Kleidung und Architektur – dem Raum, in dem sich der Körper bewegt – bildet das Herzstück ihrer multidimensionalen Kunst. In ihren Kostüm- und Bühnenbildern sowie installativen Konzepten erschafft sie lebendige und interaktive Räume.

Arbeiten als Kostüm- und Bühnenbildnerin führten sie u. a. ans Staatstheater Braunschweig, Stadttheater Pforzheim und Gießen, die Badische Landesbühne und das Luzerner Theater. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Theater und Orchester Heidelberg: als Ausstatterin im Schauspiel und Szenografin für den öffentlichen Raum im internationalen Festivalkontext und im zeitgenössischen Tanz. Eine besondere Kooperation pflegt Andes zudem mit der freien Tanzszene, wofür die Ausstattungen in ihrem Heidelberger Atelier entstehen: Tiago Manquinho: act – Tanz und Kunst als Brücke zur Gemeinschaft und der Westschweizer Kompanie »Company Idem«.

Die Zusammenarbeit mit der Regisseurin Christine Bossert und dem Theaterkomponisten Hanns Clasen setzt sie nach der Produktion „frau verschwindet“ am Pfalztheater Kaiserslautern mit „Lysistrata“ in Radebeul fort.

Der Komponist und Live-Musiker

Hanns Clasen ist Komponist, Sound-Designer, Tontechniker und Multiinstrumentalist. Er arbeitet interdisziplinär an der Schnittstelle zwischen Musik, intermedialer Kunst, Technologie und Bildung. Er hat Songwriting, Recording Arts, Musikwissenschaften und kunstanaloges Coaching studiert.

Bis 2020 war er als Keyboarder im Musical „Lazarus“ unter der Regie von Falk Richter am Schauspielhaus Hamburg tätig und begleitete den Songwriter Digger Barnes auf Tour als Kontrabassist und Mellotron-Spieler. Zudem arbeitete er als Studio- und Livemusiker im Popbereich. Während der Corona-Lockdowns begann er, sensorbasierte und interaktive Klanginstallationen für den öffentlichen Raum zu entwickeln.

2022 schrieb Hanns Clasen die Bühnenmusik zu „Volpone“ unter der Regie von Christine Bossert, was den Beginn einer kreativen Zusammenarbeit markierte. Ebenfalls 2022 komponierte er das Album „Hylø“ mithilfe der Computersprache ChucK im Rahmen eines Stipendiums des Deutschen Musikfonds.

2023 komponierte und produzierte er die Musik zum Hörspiel „Der Hagestolz“ von Adalbert Stifter, gesprochen von Philipp Hochmair, mit dem ihn eine langjährige kreative Partnerschaft verbindet. Im gleichen Jahr komponierte er die Musik zur Inszenierung „Frau verschwindet. Versionen“ am Pfalztheater Kaiserslautern, erneut unter der Regie von Christine Bossert.

Hanns Clasen arbeitet darüber hinaus als freiberuflicher Hochschuldozent für Songwriting und Musikproduktion, unter anderem an der Medical School Hamburg, sowie als Musikvermittler für die Elbphilharmonie Hamburg. Zusammen mit dem Drummer und Theatermusiker Fritz Rainer bildet er das Experimental-Impro-Jazz-Duo „Habanero“.

Einblicke in „Lysistrata“ | © René Jungnickel

Veröffentlicht am: 17. Oktober 2024|Kategorien: Schauspiel|Schlagwörter: , , , , , , , , , |
Nominierung für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2024