Zwei Opern an einem Abend! Am Samstag, 27. Januar feiern mit Philippe Boesmans Kammeroper JULIE und Francis Poulencs Opéra bouffe DIE BRÜSTE DES TIRÉSIAS zwei selten gespielte Werke Premiere an den Landesbühnen Sachsen. Während die Proben auf Hochtouren laufen, wollen wir euch die Regisseurin Carmen C. Kruse und den Choreografen João Pedro de Paula genauer vorstellen:

Die Regisseurin

Carmen C. Kruse wuchs in Kärnten und Hamburg auf und ist freischaffende Regisseurin für Oper und Musiktheater. Ihre Arbeiten sind von einer psychologischen Auseinandersetzung mit breiten gesellschaftlichen Themen und deren Auswirkungen auf den Einzelnen geprägt. Gespeist von Berichten aus erster Hand, schafft sie immersive Erfahrungswelten, die u.a. die Beziehung zwischen Orchester und dramatischer Aktion verändern und Welten präsentieren, die inspirieren, stärken und verbinden.

2020 gründete Carmen C. Kruse das Opern-Start-up Civic Opera Creations, für das sie als Artistic Director fungiert. Zuletzt inszenierte sie die Uraufführungen von Fabian Panisellos »Die Judith von Shimoda« bei den Bregenzer Festspielen, Manuel Zwergers und Carolyn Amanns »Great open Eyes« am Theater Münster, Mischa Tangian´s »Morgen sehe ich mich«, Amy Crankshaws »Bruissements du Cosmos« beim Festival d´Aix-en Provence, Victoria Bonds »Clara« bei den Osterfestspielen Baden-Baden und Thierry Tidrows Mikrooper »A Safe and Special Place« mit dem Ensemble Modern, Frankfurt. 2023/24 folgen Arbeiten am Nikikai Opera Theatre in Tokyo, Japan, die Wiederaufnahme von »Great Open Eyes« in Wien mit Civic Opera Creations und eine Uraufführung an der Volksoper Wien.

Carmen C. Kruse gewann den CROSS Award in Italien (Oktober 2019) sowie den Regiewettbewerb der Osterfestspiele Baden-Baden (April 2018). Sie war Finalistin des Musiktheaterwettbewerbs OPER.A 20.21 der Fondazione Haydn Stiftung und des NOperas! Wettbewerbs (2021). Sie ist Alumna des Lincoln Center Directors Lab (2018), der Akademie Musiktheater heute der Deutschen Bank Stiftung (Regie-Stipendium, 2017–19), der BMP Producer Academy in New York und des Women Opera Makers Workshops mit Katie Mitchell der Académie du Festival d’Aix (2020).

Ein Mann und eine Frau mit Brille sitzen auf roten Theatersitzen im sonst leeren Zuschauerraum.

João Pedro de Paula und Carmen C. Kruse im Saal der Landesbühnen Sachsen | © Robert Jentzsch

Der Choreograf

Der brasilianische Choreograf und Performer João Pedro de Paula studierte Choreografie an der Palucca Hochschule Dresden (2020). Zuvor tanzte er, als Absolvent von Arts Umbrella Dance (2013) in Vancouver, Kanada, fünf Jahre lang beim Ballett der Oper Graz, Österreich, unter Darrel Toulon und später Jörg Weinöhl, und arbeitete freiberuflich für die Biennale von Venedig, das Deutsche Schauspielhaus Hamburg und Wen Wei Dance, wobei er sowohl als Tänzer als auch als Schauspieler auftrat.

Die Beschäftigung mit Fragen der Kommunikation als Thema seiner kreativen Arbeit begann mit dem Solostück BILDUNG? (2020), für das er die Choreografie, das Sounddesign und den Text schuf. Zuletzt präsentierte João Pedro de Paula im Festspielhaus Hellerau die Videoarbeit »A DEMISE Trilogy« als Teil seiner choreografischen Recherche zum Thema Post-Wahrheit und kreierte das Tanzstück »Demise, because we waited« für die Tanzcompanie Landesbühnen Sachsen.

Einblicke in die Produktion | © Robert Jentzsch

Veröffentlicht am: 25. Januar 2024|Kategorien: Musiktheater|Schlagwörter: , , , , , |
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